ESTLAND – TALLINN

Der Soomaa-Nationalpark (übersetzt Sumpfland) beeindruckt mit ausgedehnten Mooren, umgeben von Wäldern, Flüssen, Überschwemmungswiesen und blumenreichen Waldwiesen

JUST ESTONISHING

Eine herrliche Verschmelzung zweier Wörter – Estland ist in der Tat „astonishing“. In der Hauptstadt Tallinn pulsiert das Leben, und nur ein wenig entfernt genießt man die unberührte Natur und völlige Stille in einem der sechs Nationalparks. 

Tallinn ist das erste Ziel aller Reisenden, die mit der Fähre aus Finnland übersetzen. Vom Hafen aus ist es nicht weit in die Altstadt, die zu den am besten erhaltenen Stadtzentren aus der Hansezeit weltweit zählt. Die zahlreichen Türme, herausgeputzten Kaufmannshäuser und historischen Plätze sind von einer mächtigen Stadtmauer umgeben. Hat man erst einmal die vielen Stufen hinter sich gebracht, ermöglicht die Stadtmauer eine Rundumsicht auf die Stadt und das Meer. Bemerkenswert ist aber auch die moderne Seite Tallinns: Zahlreiche vibrierende Start-ups, die fortschreitende Digitalisierung und das Kreativviertel Telliskivi tragen zu einem jungen, dynamischen und bunten Stadtbild bei.

Meditative Ruhe findet man in Tallinn allerdings kaum. Dafür begibt man sich besser in eines der ausgewiesenen Naturschutzgebiete. Auf dem Weg nach Süden bietet sich der 370 km² große Soomaa-Nationalpark an. Auf rustikalen Bohlenwegen und abenteuerlichen Pfaden können Hochmoore, Wälder und Sümpfe durchquert werden. Unterwegs ist es auch ausdrücklich erlaubt, in den tiefschwarzen Mooraugen zu baden. Wir haben dabei ein mulmiges Gefühl – vielleicht taucht ja doch eine Moorleiche auf … 

Das erstaunliche Estland hätte einen längeren Besuch verdient, als wir es auf der Durchreise nach Hause erlebt haben. Weitere Städte, Nationalparks und Inseln warten im kleinsten Staat des Baltikums darauf, entdeckt zu werden. (07/2025)